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   Ihr Pferdezahnarzt

Folgende zahnärztliche Leistungen für Pferde führe ich bei ihnen vor Ort durch:

Zahnbehandlung eines Lippizaners in der spanischen Hofreitschule Wien

Gebiss

Das Pferd hat vier verschiedene Zahnarten: Schneidezähne (Incisivi), Hakenzähne (Canini), Vorbackenzähne (Prämolare) und Backenzähne (Molare). Die Schneidezähne sind zum Festhalten und Abbeißen der Nahrung da. Beim ausgewachsenen Pferd sind es jeweils sechs im Ober- und Unterkiefer. Bei den vier Hakenzähnen handelt es sich um zurückgebildete Kampfzähne, die beim Fluchttier Pferd ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Sie kommen regelmäßig bei Hengsten und Wallachen und vereinzelt auch bei Stuten vor. Mit einem Abstand von fünf bis sieben Zentimetern schließen sich die Vorbacken- und Backenzähne an. Diese Zähne sind zum Zermahlen der Nahrung bestimmt. Erwachsene Pferde haben auf jedem Ober- bzw. Unterkieferast je drei Vorbackenzähne und drei Backenzähne. Manchmal sind unmittelbar vor den ersten Vorbackenzähnen kleine, rudimentäre Zähne mit kurzer Wurzel angelegt. Diese Zähne werden Wolfszähne genannt. Sie können durchgebrochen oder unter dem Zahnfleisch verborgen sein. Meistens findet man sie im Oberkiefer, sehr selten auch im Unterkiefer.

Zahnschema Pferd

Bezeichnung der Zähne und Zahnformel im Oberkiefer

Das besondere am Pferdezahn ist, dass er während des gesamten Pferdelebens nachwächst. Beim jungen Pferd stellt der Teil des Zahnes, der aus dem Zahnfleisch herausragt (die sichtbare Zahnkrone) nur 10 bis 15 % des eigentlichen Zahnes dar. Der Rest der Krone, die im Kiefer verborgen ist, wird Reservekrone genannt. Aufgrund der Aufnahme von großen Mengen an hartem, schwerverdaulichem Futter wird der Zahn kontinuierlich abgerieben. Dieser Verlust an Zahnsubstanz wird durch das Nachschieben der Reservekrone ersetzt. Der Abrieb beträgt in Abhängigkeit von der Ernährung 2-3 mm/Jahr.

Der Pferdezahn besteht von außen nach innen gesehen aus Zahnzement, Zahnschmelz, Dentin und der Zahnpulpa. Die Kauflächen der meisten Zähne zeigen dabei unterschiedlich geformte Einstülpungen, so dass die Zahnmaterialien hier in entgegengesetzter Reihenfolge nochmals auftreten (s. Abb. 2). Diese Einstülpungen werden Kunden genannt.

Längsschnitt und Querschnitt durch einen Pferdezahn

Zahnzement ist ein relativ weiches, gelbliches Zahnmaterial, dass zu ca. 45% aus anorganischem, ca. 45% aus organischem und ca. 10% aus Wasser besteht. Er überzieht außen den gesamten Zahn. Im Bereich des Zahnfaches sorgt er mit Hilfe der gebildeten Sharpeyschen Fasern für die feste Verankerung des Zahnes. Da die Zähne ständig nachgeschoben werden, muss auch der Zahnzement laufend ab- und wieder aufgebaut werden, um trotz des Herauswachsens immer für eine stabile Verankerung des Zahnes zu sorgen.
Der Zahnschmelz besteht zu 95-98% aus anorganischem Material. Er ist die härteste Substanz im Körper. Im Zahnschmelz sind keine Zellen enthalten, was bedeutet, dass zerstörter Zahnschmelz vom Körper nicht repariert werden kann. Der Zahnschmelz liegt zwischen dem Zahnzement und dem weiter innen liegendem Dentin. Aufgrund seiner Härte nutzt er sich langsamer ab als das benachbarte Dentin und der Zahnzement. Auf den Kauflächen der Zähne entstehen so Grate und Täler, die beim Kauvorgang wie Mühlsteine funktionieren. Im Bereich der Zahnwurzel fehlt der Zahnschmelz. Ist bei alten Pferden die Zahnkrone verbraucht, nutzen sie die aus Dentin und Zement bestehende Zahnwurzel als Kaufläche. Diese nutzt sich dann auf Grund des fehlenden harten Zahnschmelzes sehr schnell ab.
Dentin, das Zahnbein, besteht zu ca. 75% aus anorganischen, ca. 20% aus organischem Material und ca. 5% aus Wasser. Es macht den größten Anteil des Zahnes aus. Im Dentin kommt es zeitlebens zu Umbauprozessen, so dass Reparaturen von Defekten durch Abrieb oder Verletzungen möglich sind.
Die Zahnpulpa besteht aus Gefäßen und Nerven, die durch den Wurzelkanal bis in die Pulpahöhle reichen. Sie bildet die Versorgungseinheit des Zahnes. Jeder Zahn hat mindestens eine Pulpahöhle, Backenzähne besitzen zwei bis drei. Die Pulpahöhle wird von Dentin ummantelt. Damit sie beim Nachschieben des Zahnes nicht irgendwann eröffnet wird, wird sie durch sekundäres Dentin fortlaufend an der maulhöhlenseitigen Spitze verschlossen.

Kauzyklus des Pferdes

   Kreisende Kaubewegungen des Pferdes

Diese mit sekundärem Dentin verschlossene Pulpahöhle wird durch den Abrieb als kleiner brauner Punkt auf der Kaufläche sichtbar. Man nennt ihn Kernspur. Die Kernspur liegt auf der Kaufläche der Schneidezähne zwischen Kunde und lippenseitigem Zahnrand. Im Gegensatz zur Kunde, die als kleiner Höcker spürbar ist, ist bei der Kernspur kein Absatz feststellbar.


Das Futter wird vom Pferd mit den Lippen und Schneidezähnen aufgenommen und dann in Richtung der Backenzähne transportiert. Der Unterkiefer mahlt dann in kreisenden Bewegungen gegen den starren Oberkiefer (s. Abb. 3). Hierbei reiben die Backenzähne gegeneinander und es kommt zu einer effektiven Zerkleinerung des Futters. Die Kauflächen der Backenzähne sind nicht waagerecht, sondern fallen nach außen hin in einem Winkel von 10-15 Grad ab. Dadurch kommt es bei den kreisenden Mahlbewegungen zu einem besseren Kontakt der Kauflächen der Backenzähne und somit zu einer effektiveren Futterzerkleinerung.

Symptome

Die Zahn- und Maulhöhlenprobleme beschränken sich nicht nur auf schlechtes, langsames Fressen, schlechten Ernährungszustand, Wickelkauen, übler Maulgeruch und Auftreten unzerkleinerter Futterbestandteile im Kot. Es können auch vielfältige andere Symptome, die man primär nicht mit Zahnproblemen in Verbindung bringt, auftreten. Anzeichen für eine Zahnerkrankung beim Pferd können folgende Symptome sein:

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Zahnerkrankungen/Zahnanomalien

A) Fehlerhafte Gebissabnutzung

Haken und Kanten an den Backenzähnen
Als Haken bezeichnet man die Zahnüberstände, die sich am ersten Vorbackenzahn und am letzten Backenzahn bilden. Da der Unterkiefer oft etwas zurückverlagert ist, bilden sich diese Haken meist am P1 des Oberkiefers und am M3 des Unterkiefers. Die Haken können extrem lang und scharf werden und die Zunge und die Maulschleimhaut verletzen. Dauert dieser Zustand länger an, kommt es zu chronischen Entzündungen und erheblichen Schmerzen. Die Pferde zeigen Probleme beim Kauen, wehren sich gegen das Gebiss und zeigen eventuell Headshaking bis hin zum Steigen beim Beizäumen. Durch Abraspeln und Glätten der Haken können die Probleme beseitigt werden. Schwierig ist die Feststellung von Haken am M3 und ihre Behandlung. Die Kaufläche der Backenzähne steigt nach hinten hin an, so dass der M3 nur am weit geöffneten Maul optimal behandelt werden kann.
scharfe Zahnkante mit Verletzung der Backenschleimhaut

Scharfe Zahnkante mit Verletzung der Schleimhaut

Als Kanten bezeichnet man die Zahnüberstände am seitlichen Rand des Zahnes. Ab einem gewissen Alter sind sie bei jedem Pferd festzustellen. Sie entstehen durch eine ungenügende Durchführung des Mahlvorganges. In Ruhe haben die Oberkieferbackenzähne nur zu 30% Kontakt mit den Unterkieferbackenzähnen. Sind die kreisenden Mahlbewegungen nicht ausreichend, was bei der heutigen Fütterung der Pferde häufig ist, entstehen an den Außenseiten der Oberkieferbackenzähne Kanten. Diese verletzen die Backenschleimhaut, der Schmerz vermindert weiter die Kauintensität, was wiederum die Kantenbildung fördert. Kanten an den Unterkieferbackenzähnen sind seltener. Sie können bei Pferden mit sehr schmalem Unterkiefer und denjenigen, die sehr wenig mahlen, vorkommen. Wenn sie entstehen, sind sie immer an den zungenseitigen Zahnrändern. Diese Kanten müssen entfernt werden um einen optimalen Kauvorgang zu gewährleisten.
Scherengebiss
Von Scherengebiss spricht man, wenn die Neigung der Kauflächen der Backenzähne zur Zunge hin größer oder gleich als 20° beträgt. Eine Verringerung der normalen Kautätigkeit und die Bildung von Kanten sind die Folgen. Die Winkelung der Kauflächen muss durch Abschleifen auf das normale Maß von 10-15° reduziert werden.
Meißelzahn
Als Meißelzahn wird ein überlanger Zahn bezeichnet. Er kann entstehen durch das Fehlen eines Zahnes, wodurch der Gegenspieler nicht mehr abgenutzt aber ständig weiter nachgeschoben wird. Der Gegenspieler beißt irgendwann in die Zahnlücke, wo er dann das Zahnfleisch quetscht. Die Folge ist eine Verminderte Beweglichkeit beim Mahlen und somit die zusätzliche Bildung von Haken und Kanten. Auch kann sich das Zahnfleisch an der gequetschten Stelle entzünden und im Extremfall sogar der Kieferknochen geschädigt werden. Vermieden werden können diese Probleme durch ein regelmäßiges (2x pro Jahr) Kürzen des Zahnes ohne Gegenspieler.
Wellengebiss
Das Wellengebiss zeigt einen wellenförmigen Verlauf der Kaufläche der Backenzähne, wodurch die kreisförmige Mahlbewegung behindert wird. Korrigiert werden kann dies durch ein Abschleifen der Wellenberge.
Treppengebiss
Treppengebiss

Treppengebiss

Beim Treppengebiss verläuft die Kaufläche der Backenzähne in Stufen. Hier wird ebenfalls die Mahlbewegung stark behindert. Durch Abschleifen der jeweils vorstehenden Stufen kann dies korrigiert werden. Bei starker Stufenbildung sollte die Korrektur in mehreren Schritten erfolgen, um die Pulpahöhle nicht zu eröffnen und um dem Kiefergelenk Zeit zu geben sich auf die veränderte Situation einzustellen.
Unregelmäßige Abnutzung der Schneidezähne
Ebenso wie bei den Backenzähnen kann es auch bei den Schneidezähnen zu Problemen durch unregelmäßige Abnutzung kommen. Da diese ebenso starke Auswirkungen auf die Kautätigkeit und das Verhalten hervorrufen können, sollten auch die Schneidezähne in die regelmäßige Zahnkontrolle mit einbezogen werden. Durch das Fehlen eines Zahnes kann es zum überlangen Herauswachsen des Gegenspielers kommen mit den oben beschriebenen Folgen. Durch einseitige Kautätigkeit werden die Zähne ungleichmäßig abgenutzt, was in der Vorderansicht zu einem schiefen Verlauf der Kaufläche führen kann. Ungenügend abgenutzte und somit überlange Schneidezähne verhindern die Berührung der Backenzähne, wodurch das Futter nicht mehr ausreichend zerkleinert wird. Bei älteren Pferden nutzen sich die Oberkieferschneidezähne oft ungleichmäßig ab, so dass sich vorne ein Überstand bildet. Der Unterkiefer wird dadurch immer stärker nach hinten gedrückt. Beim Durchs-Genick-Gehen kann der Unterkiefer nicht mehr nach vorne gleiten und es kommt so zu Spannungen oder Schmerzen im Kiefergelenk. Durch das Koppen sowie durch das Barren- bzw. Stangenwetzen werden die Schneidezähne unphysiologisch abgenutzt, was im schlimmsten Fall zur Eröffnung der Pulpa führen kann. Vorbeugend sollten die Tiere daher an diesen Unarten gehindert werden.

B) Karies

Infundibularkaries

Infundibular Karies

Karies oder Zahnfäule ist eine Erkrankung des kalzifizierten Zahngewebes, bei dem die anorganische Zahnsubstanz entmineralisiert und die organische zerstört wird. Zu erkennen ist Karies an schwarz verfärbten, weicheren Bereichen am unteren Rand der Zahnkrone oder auf der Kaufläche. In extremen Fällen kann es zur Infektion der Pulpa und zum Zahnbruch kommen. Karies ist beim Pferd seltener als beim Menschen. Kariesfördernd wirkt die Verabreichung von süßem Futter, wie z.B. Melasse oder die Nebenprodukte der Süßkartoffelverarbeitung. Weiter Faktoren, die die Entstehung von Karies begünstigen, sind das Festsetzen von Futterpartikeln in Zementlücken, mangelnde Kaubewegungen und damit mangelhafte Reinigung, Probleme beim Zahndurchbruch, Frakturen, Missbildungen. Je nach Ausprägung werden entweder nur die fördernden Faktoren abgestellt oder das kariöse Material wird entfernt und der Defekt mit Ersatzmaterial gefüllt.
Zahnschema Pferd

Zahnfüllung mit Glasiomerzement

C) Pulpitis

Eine Pulpitis ist eine Entzündung der aus Blut-, Lymphgefäßen und Nerven bestehenden Pulpa. Die Pulpa verläuft durch die Wurzelkanäle in die Pulpahöhle und sorgt für die Versorgung des Zahnes. Die entzündliche Schwellung der Pulpa drückt auf die Nerven und ruft so starke Schmerzen hervor. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Pulpa absterben, es können sich Abszesse, Fisteln und Kieferhöhlenentzündungen bilden und die Entzündung kann auf den Knochen übergehen. Als Ursache einer Pulpitis kommt am häufigsten eine Eröffnung der Pulpahöhle durch Zahnbruch vor. Extremer Kariesbefall, eine Zahnfehlstellung und übermäßiger Abrieb kann ebenfalls zu einer Eröffnung der Pulpahöhle führen. Sehr selten kann die Pulpa über das Blut im Rahmen einer Allgemeininfektion infiziert werden. Zur Behandlung stehen zahnerhaltende Maßnahmen (Wurzelbehandlung, Wurzelfüllung) sowie die Entfernung des Zahnes zur Verfügung.

D) Parodontose

Parodontose ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates und des Zahnfleisches. Meist entsteht sie durch das Eindringen von Bakterien seitlich des Zahnes in das Zahnfach. Die Entzündung kann sich ausbreiten und die Haltestrukturen und den knöchernen Teil des Zahnfaches zerstören. Eiteransammlungen sind möglich, die am Unterkiefer als Fistel nach außen oder im Oberkiefer in die Kieferhöhlen durchbrechen können. Die Ursachen für eine Parodontose werden als multifaktoriell (durch mehrere Ursachen gleichzeitig) beschrieben. Beteiligt an der Entstehung können Zahnstein, Plaques, die Maulflora, fehlerhafte Gebissabnutzung, Unregelmäßigkeiten in den Zahnreihen mit Taschenbildung, zuckerhaltige Futtermittel, Immunstatus, Alter, Rasse, Kaugewohnheiten und lokale Reizungen z.B. durch Grannen sein. Mittels einer Behandlung kann der Ursprungszustand nicht wieder erreicht werden. Die Vorbeugung einer Parodontose ist daher besser als die Behandlung. Die Aufgabe ihres Zahnarztes ist es daher die Faktoren, die den Krankheitsprozess fördern, zu erkennen und zu beseitigen.

E) Anomalien bei der Zahnentwicklung und dem Durchbruch

Oligodontie
Damit wird das Fehlen eines Zahnes bezeichnet, der entweder durch eine Entwicklungsanomalie nicht angelegt wurde oder nachträglich verloren wurde. Dies kann zu einer veränderten Abnutzung der Zähne führen. Oft nutzt sich der gegenüberliegende Zahn durch fehlenden Gegenbiss nicht ausreichend ab, was regelmäßig kontrolliert und korrigiert werden sollte.
Polyodontie
Von Polyodontie spricht man bei dem Vorhandensein von überzähligen Zähnen. Diese können normal ausgebildet oder aber missgebildet bzw. fehlgestellt sein. Oft führen sie zu einer Störung des Zahnschlusses und Schwierigkeiten beim Kauen.
Karpfengebiss (Brachygnathia inferior)
Der Unterkiefer ist kürzer als der Oberkiefer, was zu einem Überbiss führt. Es kommt je nach Ausprägung zu einem mangelhaften Zahnschluss vor allem im Schneidezahnbereich. Diese Pferde neigen zu periodontischen Erkrankungen an den Schneidezähnen und zu überlangen Haken an den ersten Vorbackenzähnen und letzten Backenzähnen.
Hechtgebisse (Brachygnathia superior)
Der Oberkiefer ist kürzer als der Unterkiefer, was zu einem Unterbiss führt. Die Zahnprobleme sind die gleichen wie beim Karpfengebiss.
Fehlstellung
Bei quer wachsenden Zähnen fehlt der Abrieb des fehlgestellten Zahnes sowie des Gegenspielers. Der quer wachsende Zahn kann so immer weiter Richtung Backe oder Zunge wachsen und dort die Schleimhaut schädigen. Außerdem drückt der immer weiter wachsende Gegenspieler so stark auf den quer wachsenden Zahn, dass extreme Schmerzen beim Kauen entstehen.
Milchzahnkappen
Als Milchzahnkappen bezeichnet man die Reste der Milchzähne auf den durchgebrochenen bleibenden Zähnen. Normalerweise fallen sie nach dem Zahndurchbruch aus und verursachen keine Probleme. Manchmal können sie sich lockern und verschieben und so zu Reizungen der Schleimhaut führen. Lose oder verschobene Milchzahnkappen sollten daher entfernt werden.
Bumps
Als Bumps bezeichnet man harte knöcherne Schwellungen am Unterkiefer. Seltener treten sie auch am Oberkiefer auf. Sie können während der Anlage der bleibenden Zähne entstehen (meist zwischen 2. und 6. Lebensjahr) und verschwinden in der Regel wieder von alleine. In seltenen Fällen kann es zu einer Infektion des Knochens und der Zahnanlage kommen. Die Bumps sind dann äußerst schmerzempfindlich und entwickeln einen Fistelkanal, aus dem eitriges Sekret abfließt.

F) Zahn- und Kiefertumoren

In der Maulhöhle können Tumoren von den Zähnen, den Knochen oder dem Weichteilgewebe ausgehen. Beim Pferd sind sie relativ selten. Wenn sie jedoch auftreten sind sie bedeutsam und können lebensbedrohlich sein. Da alle Arten von Tumoren in der Maulhöhle beim Pferd selten sind, ist es schwierig, eine realistische Prognose mit oder ohne Behandlung zu stellen. Meistens ist der Krankheitsverlauf unberechenbar.
Teilkronenfraktur und Zahnfissur

Teilkronenfraktur und Zahnfissur

G) Traumata

Durch Traumata kann es zu Verletzungen an den Zähnen (wie Zahnfrakturen oder -fissuren), zu Kieferfrakturen oder Verletzungen der die Maulhöhle umgebenden Weichteilgewebe kommen. Wird durch Zahnfrakturen die Pulpahöhle eröffnet, kann es zu einer Pulpitis mit den oben beschriebenen Folgen kommen. Bei geringgradigen Verletzungen ist eine Selbstreparatur durch Verschluss der Pulpahöhle mit körpereigenem, sekundärem Dentin möglich, so dass hier eine konservative Therapie mit Antibiotika und guter Maulhygiene zu empfehlen ist. Bei schwereren Zahnverletzungen muss der Zahn entfernt werden.
Zahncheck und Korrekturen

Das Gebiss des Pferdes als Steppentier ist darauf ausgelegt den größten Teil des Tages mit dem Abbeißen und Zermahlen von hartem Steppengras zu verbringen. Dabei werden die ständig nachwachsenden Backen- sowie die Schneidezähne kontinuierlich abgenutzt und so das Zusammenspiel der Zähne im Gebiss erhalten. Unter den heutigen modernen Haltungsbedingungen ist die Seitwärtsbewegung der Kiefer beim Zermahlen der Nahrung verringert, wodurch die Entstehung von scharfen Kanten und Haken begünstigt wird. Die Schneidezähne werden in der Regel nicht ausreichend abgenutzt, was zu mangelndem Kontakt der Backenzähne führt. Weitere Probleme können durch Kieferfehlstellungen, Zahnlücken, Zahnerkrankungen, schmerzende Hengst- oder Wolfszähne oder festsitzende Milchkappen dazukommen.

Adspektion der Schneidezähne

Ein regelmäßiger Zahncheck ist daher mindestens einmal jährlich, bei Jungpferden im Zahnwechsel und Pferden ab 18 Jahren zweimal jährlich zu empfehlen. Ich führe dazu eine gründliche Untersuchung des Gebisses und der angrenzenden Strukturen mit Hilfe eines Maulgatters, einer geeigneten Lichtquelle und eines Dentalendoskopes durch. Dabei erfasse ich palpatorisch, optisch und über den Geruch den Zahnstatus ihres Pferdes. Mit dem Dentalendoskop können kleinste Veränderungen auch in ansonsten schlecht einsehbaren Stellen erkannt und als Bild festgehalten werden. Dadurch haben sie die Sicherheit, dass Zahnerkrankungen schon in einem frühen Stadium erkannt und so erfolgreicher behandelt werden können. Ich erläutere ihnen die Befunde und bespreche

Palpatorische Untersuchung der Mundhöhle

Ausspülen der Mundhöhle vor und nach der Zahnbehandlung

Die Behandlung erfolgt in der Regel unter Sedierung.mit ihnen die nötigen Korrekturmaßnahmen. Kleinere und einfache Eingriffe können auch ohne Sedation durchgeführt werden. Eine gute Sedation bedeutet nur eine geringe Belastung für das Pferd, ermöglicht aber eine gründlichere, ruhigere und ungefährlichere Behandlung. Die Behandlung ist unter Sedation für das Pferd schonender, da es weniger Stress und Schmerzen hat. Die optische Erkennung von Zahnkaries oder Zahnfissuren im hinteren Backenzahnbereich ist häufig nur unter Sedation möglich.

Für die Korrekturmaßnahmen steht eine umfassende und qualitativ hochwertige Ausrüstung zur Verfügung.

Grundausrüstung für die Standardzahnbehandlung

Korrektur der Schneidezähne mit dem "Dremel"

Korrektur der Backenzähne mit dem "Horsepower Handstück"

Ein grobes Entfernen von scharfen Kanten, Haken und Stufen bzw. das Kürzen der Schneidezähne wird meistens mit Maschinen durchgeführt. Durch die Verwendung einer modernen Raspel mit starkem Abrieb, die Wasserkühlung der Geräte und die Arbeit in kurzen Intervallen wird einer Überhitzung der Zähne vorgebeugt. Die Feinarbeit und das Erreichen von bestimmten Bereichen im Pferdemaul werden mit unterschiedlichen Handraspeln von guter Qualität durchgeführt. Wichtig ist die Einbeziehung der Schneidezähne in die Behandlung. Zu lange oder fehlgestellte Schneidezähne können die Funktion des gesamten Gebisses negativ beeinträchtigen.

Eine umfassende und sorgfältige Kontrolle des Zahnstatus einschließlich der nötigen Korrekturmaßnahmen ist nicht in 15 Minuten möglich. Bitte stellen sie sich auf ca. 45 Minuten bis zu einer Stunde ein.

Zahnextraktion

Das erste Ziel einer Zahnbehandlung ist die Erhaltung der Zähne. In Einzelfällen kann es aber nötig sein einen Zahn zu ziehen. Indikationen für die Extraktion eines Zahnes sind unter anderem:

Ausrüstung für die Zahnextraktion

Die Zahnextraktion sollte immer das letzte Mittel der Wahl sein. Für die Entfernung der Zähne stehen in Abhängigkeit von der Zahnart, der Erkrankung und dem Alter des Tieres verschiedene Methoden zur Verfügung.

A) Extraktion von Wolfszähnen

Wolfszähne sind Überbleibsel der Evolution, die bei 20 - 30 % der Pferde auftauchen. Diese kleinen, spitzen Zähne liegen meist im Oberkiefer vor dem ersten eigentlichen Backenzahn. Häufig verursachen sie Schmerzen beim Auftrensen und beim Reiten und können so Ursache von Kopfschlagen und Rittigkeitsproblemen sein. Wolfszähne haben meist eine kurze Wurzel und können so problemlos am stehenden, sedierten Pferd unter Lokalanästhesie von der Maulhöhle aus entfernt werden. Die entstandene Zahnfleischwunde verheilt innerhalb weniger Tage.

B) Extraktion von Backenzähnen

Backenzähne haben sehr lange und festsitzende Zahnwurzeln, was die Zahnextraktion erschwert. Für die Extraktion sind folgende Methoden beschrieben. In den meisten Fällen sollte die Extraktion von der Maulhöhle aus als bevorzugte Methode zum Einsatz kommen, denn sie kann mit Sedierung und Lokalanaesthesie am stehenden Pferd durchgeführt werden. Komplikationen wie Narkosezwischenfälle, Wundheilungsstörungen, Frakturen, Schädigung benachbarter Zähne, Gefäß- und Nervenschädigungen treten deutlich seltener auf als bei den andern beiden Methoden. Nachteilig ist jedoch die nicht genau vorhersehbare benötigte Zeit. Weiterhin können Ungeduld, Unerfahrenheit und übermäßiger Krafteinsatz mit der Backenzahnextraktionszange leicht zur Kronenfraktur führen, die eine weitere orale Extraktion in der Regel unmöglich macht. Diese Methode sollte daher nur von einem in dieser Technik erfahrenen Pferdezahnarzt durchgeführt werden. Für die Extraktion von der Maulhöhle aus ist in der Regel das Vorhandensein einer Zahnkrone, die mit einer Zange sicher gefaßt werden kann Voraussetzung. In besonderen Fällen ist aber auch die Entfernung von Zähne mit vollständig abgebrochener Krone von der Maulhöhle aus möglich (Link auf Zahnartikel von Paul). Bitte besprechen sie dies mit ihrem Tierarzt. Die offene Alveole wird bis zur Ausfüllung mit Granulationsgewebe verschlossen und ggf. regelmäßig gereinigt. Ich biete aufgrund langjähriger Erfahrung die schonende Zahnextraktion sämtlicher Zähne von der Maulhöhle aus an. Wird diese Methode mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, mit Geduld und mit dem richtigen Instrumentaium durchgeführt, treten die oben erwähnten Komplikationen selten auf. Insgesamt ist diese Extraktionsmethode für ihr Pferd weitaus schonenender als das Ausstempeln oder die Buccotomie. Da der Zeitaufwand nicht genau vorhersehbar ist, planen sie bitte genügend Zeit ein.

C) Extraktion von Schneidezähnen

Bleibende Schneidezähne haben eine lange gebogene Reservekrone und Wurzel und sind tief eingebettet. Festsitzende Schneidezähne bei jungen Pferden lassen sich daher oft nur entfernen, wenn die vordere knöcherne Begrenzung der Alveole entfernt wird und dann der Zahn herausgenommen wird. Zähne bei älteren Pferden sowie lockere Schneidezähne können leichter von der Maulhöhle aus gezogen werden.

D) Extraktion von Milchzähnen

Persistierende Milchzähne können zu Verschiebungen oder fehlerhaftem Durchbruch der bleibenden Zähne führen und daher genauso wie falsch durchgebrochene oder verkeilte Milchzähne entfernt werden. Die Entfernung von Milchzähnen ist meist unproblematisch, da sie wegen ihrer kurzen Ersatzkrone leicht gelockert und über die Maulhöhle gezogen werden können.

Untersuchung des Augenhintergrundes

Ultraschalluntersuchung der Ohrspeicheldrüse

Auskultation der Lunge

Im Bereich der inneren Medizin bieten wir ihnen folgende Leistungen an:

Zahnmedizin

Grundausrüstung für die Standardzahnbehandlung

Das Gebiß des Pferdes als Steppentier ist darauf ausgelegt den größten Teil des Tages mit dem Abbeißen und Zermahlen von hartem Steppengras zu verbringen. Dabei werden die ständig nachwachsenden Backen- sowie die Schneidezähne kontinuierlich abgenutzt und so das Zusammenspiel der Zähne im Gebiß erhalten. Unter den heutigen modernen Haltungsbedingungen ist die

Ausrüstung für die Zahnextraktion

Seitwärtsbewegung der Kiefer beim Zermahlen der Nahrung verringert, wodurch die Entstehung von scharfen Kanten und Haken begünstigt wird. Die Schneidezähne werden in der Regel nicht ausreichend abgenutzt, was zu mangelndem Kontakt der Backenzähne führt. Weitere Probleme können durch Kieferfehlstellungen, Zahnlücken, Zahnerkrankungen, schmerzende Hengst- oder Wolfszähne oder festsitzende Milchkappen dazukommen.

Zahnbehandlung eines Lippizaners in der spanischen Hofreitschule Wien

Die Symptome für Zahn- und Maulhöhlenprobleme beschränken sich nicht nur auf schlechtes, langsames Fressen, schlechten Ernährungszustand, Wickelkauen, übler Maulgeruch und Auftreten unzerkleinerter Futterbestandteile im Kot. Es können auch vielfältige andere Symptome, die man primär nicht mit Zahnproblemen in Verbindung bringt, auftreten, wie z. B. verschiedene Rittigkeitsprobleme, starker einseitiger Nasenausfluss, häufige Koliken oder Schlundverstopfungen, Spielen mit dem Tränkewasser, Kopfscheuheit, Wehren gegen das Auf- und Abtrensen, Unruhe und Rückenprobleme.

Adspection der Schneidezähne

Ein regelmäßiger Zahncheck ist daher mindestens einmal jährlich, bei Jungpferden im Zahnwechsel und Pferden ab 18 Jahren zweimal jährlich zu empfehlen. Wir führen dazu eine gründliche Untersuchung des Gebisses und der angrenzenden Strukturen mit Hilfe eines Maulgatters und einer geeigneten Lichtquelle durch. Dabei erfassen und dokumentieren wir palpatorisch, optisch und über den Geruch den Zahnstatus ihres Pferdes und erläutern mit ihnen die nötigen Korrekturmaßnahmen. Die Behandlung erfolgt in der Regel unter Sedierung. Kleinere und kürzere Eingriffe können auch ohne Sedation durchgeführt werden. Eine gute Sedation bedeutet nur eine geringe Belastung für das Pferd, ermöglicht aber meistens eine gründlichere, ruhigere und ungefährlichere Behandlung. Das Pferd hat weniger Streß und Schmerzen. Die optische Erkennung von Zahnkaries oder Zahnfissuren im hinteren Backenzahnbereich ist in der Regel nur unter Sedation möglich.

Palpatorische Untersuchung der Mundhöhle

Für die Korrekturmaßnahmen steht eine umfassende und qualitativ hochwertige Ausrüstung zur Verfügung. Ein grobes Entfernen von scharfen Kanten, Haken und Stufen bzw. das Kürzen der Schneidezähne wird meistens mit Maschinen durchgeführt. Durch die Verwendung einer modernen Raspel mit starkem Abrieb, die Wasserkühlung der Geräte und die Arbeit in kurzen Intervallen wird einer Überhitzung der Zähne vorgebeugt. Die Feinarbeit und das Erreichen von bestimmten Bereichen im Pferdemaul werden mit unterschiedlichen Handraspeln von guter Qualität durchgeführt. Wichtig ist die Einbeziehung der Schneidezähne in die Behandlung. Zu lange oder fehlgestellte Schneidezähne können die Funktion des gesamten Gebisses negativ beeinträchtigen. Eine umfassende Kontrolle des Zahnstatus einschließlich der nötigen Korrekturmaßnahmen ist nicht in 15 Minuten möglich. Bitte stellen sie sich auf ca. 45 Minuten bis zu einer Stunde ein.

Ausspülen der Mundhöhle vor und nach der Zahnbehandlung

Weiterhin bieten wir ihnen das Ziehen (Extraktion) von Zähnen (z. B. Wolfszähnen) an. Wolfszähne sind Überbleibsel der Evolution, die bei 20 - 30 % der Pferde auftauchen. Diese kleinen, spitzen Zähne liegen meist im Oberkiefer vor dem ersten eigentlichen Backenzahn. Häufig verursachen sie Schmerzen beim Auftrensen und beim Reiten und können so Ursache von Kopfschlagen und Rittigkeitsproblemen sein. Wolfszähne haben meist eine kurze Wurzel und können so problemlos am stehenden, sedierten Pferd unter Lokalanästhesie entfernt werden. Die entstandene Zahnfleischwunde verheilt innerhalb weniger Tage.

Korrektur der Schneidezähne mit dem "Dremel"

In Einzelfällen kann es wegen der Erkrankung eines Zahnes oder eines Zahnfaches nötig sein den Zahn zu ziehen. Außer den Wolfszähnen haben Pferdezähne und vor allem Backenzähne sehr lange und festsitzende Zahnwurzeln, was die Zahnextraktion erschwert. Häufig werden deshalb Backenzähne durch den Kieferknochen hindurch von außen ausgestempelt.

Komplikationen wie Narkosezwischenfälle, Wundheilungsstörungen, Frakturen, Schädigung benachbarter Zähne, Gefäß- und Nervenschädigungen sind hier möglich. Wir bieten aufgrund langjähriger Erfahrung die schonendere Zahnextraktion von der Maulhöhle aus an. Die erwähnten Komplikationen treten hierbei seltener oder gar nicht auf. Allerdings ist der Zeitaufwand nicht genau vorhersehbar.

Korrektur der Backenzähne mit dem "Horsepower Handstück"

Weiterhin gehört zu unserem Leistungsangebot die Einzelzahnbehandlung wie z. B. Füllungen, Überkronungen und Wurzelbehandlungen. Diese werden zur Behandlung von Infundibularkaries bzw. Zahnkronenfrakturen eingesetzt. Kiefer- und Zahnfehlstellungen bei Fohlen (z.B. Überbiss, Unterbiss) können von uns mittels Cerklagen korrigiert werden.

Unsere gesamten Leistungen

Wir bieten Ihnen und Ihrem Pferd eine kompetente, umfassende ambulante tierärztliche Betreuung und Beratung. Aufgrund eines modern ausgestatteten Praxisfahrzeuges (digitale Röntgenanlage mit hochauflösendem Betrachtungsmonitor, Ultraschallgerät, Endoskope in verschiedenen Längen und Durchmessern, Zahnstation) sind umfangreiche Untersuchungen bei Ihnen vor Ort durchführbar und können sofort in Ihrem Beisein ausgewertet und beurteilt werden. Dies ermöglicht unsOhne Verzögerungen können so die notwendigen Behandlungen eingeleitet werden. Unser Leistungsspektrum umfaßt folgende Bereiche: Lahmheitsdiagnostik und Therapie Zahnmedizin Chiropraktik Innere Medizin An-/Verkaufsuntersuchung Fortpflanzungsmedizin Vorträge Lahmheitsdiagnostik und Therapie Nach dem Erfragen des Vorberichtes wird der Gang des Pferdes im Schritt und Trab ggf. auf verschiedenen Untergründen beurteilt. Hierbei ermitteln wir die an der Lahmheit beteiligten Beine und stellen fest, ob es sich um eine Hang- oder Stützbeinlahmheit handelt. Mittels Provokationsproben kann ggf. die Auswirkung einer Streckung/Beugung bestimmter Gelenke auf den Bewegungsablauf überprüft werden. Krankheitsursachen in den betreffenden Gelenken können zu einer Verstärkung der Lahmheit im Trab führen. Im weiteren Verlauf werden die erkrankten Beine und Hufe manuell bzw. mittels Hufzange auf Abnormitäten (z.B. Umfangsvermehrungen, schmerzhafte Druckpunkte, Wärme, Pulsation, abnorme Beweglichkeit) hin untersucht. Dies kann Hinweise auf die erkrankte Region geben. Mittels diagnostischer Injektionen (Leitungsanästhesie, Gelenksanästhesie) können wir bei Bedarf die Ursache der Lahmheit weiter eingrenzen. Hierzu wird von unten nach oben aufsteigend mittels eines Lokalanästhetikums die Schmerzweiterleitung ausgeschaltet, so dass die Einzugsgebiete der betäubten Nervenäste schmerzfrei werden. Die Ausschaltung des Schmerzes in der für die Lahmheit verantwortlichen Beinregion läßt die Lahmheit verschwinden. Mit der digitalen Röntgenuntersuchung ist es uns möglich Veränderungen an den Knochen und Gelenken zu erkennen. Das in der Praxis genutzte digitale Entwicklungssystem gehört der neuesten Generation von digitalen Röntgensystemen an. Die Vorteile des digitalen Röntgen sind folgende: "Sofortige Bildentwicklung und Beurteilung im Stall "Fehlbelichtete Aufnahmen werden sofort erkannt und wiederholt "Fragliche Befunde können sofort durch Aufnahmen in einer anderen Ebene abgeklärt werden "Eine sachgerechte Behandlung kann ohne weitere Verzögerungen eingeleitet werden "hochauflösende Bilder mit extremer Bildschärfe und hohem Kontrast "Röntgenbilder können auf CD gebrannt und auf jedem Computer betrachtet werden "Versand der Röntgenbilder als E-Mail weltweit möglich Die Ultraschalluntersuchung erlaubt uns die Darstellung der Weichteile (Sehnen, Bänder, Sehnenscheide, Gelenkkapsel, Schleimbeutel) und ist daher das zweite wichtige bildgebende Verfahren in der Orthopädie. Die Behandlung ergibt sich aus der festgestellten Lahmheitsursache. Sie zielt darauf, die natürlichen Reparationsvorgänge der veränderten Strukturen (Knochen, Gelenkanteile, Sehnen, Bänder, Nerven, Muskeln, Blutgefäße, Huflederhaut) zu unterstützen und zu fördern. Neben der klassischen Therapie von Lahmheiten bieten wir auch die chiropraktische Behandlung an. Ein Teil der Lahmheiten wird durch Fehlstellungen und Fehlbelastungen hervorgerufen, bei denen die Chiropraktik gute Ergebnisse erzielt. Zahnmedizin Das Gebiß des Pferdes als Steppentier ist darauf ausgelegt den größten Teil des Tages mit dem Abbeißen und Zermahlen von hartem Steppengras zu verbringen. Dabei werden die ständig nachwachsenden Backen- sowie die Schneidezähne kontinuierlich abgenutzt und so das Zusammenspiel der Zähne im Gebiß erhalten. Unter den heutigen modernen Haltungsbedingungen ist die Seitwärtsbewegung der Kiefer beim Zermahlen der Nahrung verringert, wodurch die Entstehung von scharfen Kanten und Haken begünstigt wird. Die Schneidezähne werden in der Regel nicht ausreichend abgenutzt, was zu mangelndem Kontakt der Backenzähne führt. Weitere Probleme können durch Kieferfehlstellungen, Zahnlücken, Zahnerkrankungen, schmerzende Hengst- oder Wolfszähne oder festsitzende Milchkappen dazukommen. Die Symptome für Zahn- und Maulhöhlenprobleme beschränken sich nicht nur auf schlechtes, langsames Fressen, schlechten Ernährungszustand, Wickelkauen, übler Maulgeruch und Auftreten unzerkleinerter Futterbestandteile im Kot. Es können auch vielfältige andere Symptome, die man primär nicht mit Zahnproblemen in Verbindung bringt, auftreten, wie z. B. verschiedene Rittigkeitsprobleme, starker einseitiger Nasenausfluss, häufige Koliken oder Schlundverstopfungen, Spielen mit dem Tränkewasser, Kopfscheuheit, Wehren gegen das Auf- und Abtrensen, Unruhe und Rückenprobleme. Ein regelmäßiger Zahncheck ist daher mindestens einmal jährlich, bei Jungpferden im Zahnwechsel und Pferden ab 18 Jahren zweimal jährlich zu empfehlen. Wir führen dazu eine gründliche Untersuchung des Gebisses und der angrenzenden Strukturen mit Hilfe eines Maulgatters und einer geeigneten Lichtquelle durch. Dabei erfassen und dokumentieren wir palpatorisch, optisch und über den Geruch den Zahnstatus ihres Pferdes und erläutern mit ihnen die nötigen Korrekturmaßnahmen. Die Behandlung erfolgt in der Regel unter Sedierung. Kleinere und kürzere Eingriffe können auch ohne Sedation durchgeführt werden. Eine gute Sedation bedeutet nur eine geringe Belastung für das Pferd, ermöglicht aber meistens eine gründlichere, ruhigere und ungefährlichere Behandlung. Das Pferd hat weniger Streß und Schmerzen. Die optische Erkennung von Zahnkaries oder Zahnfissuren im hinteren Backenzahnbereich ist in der Regel nur unter Sedation möglich. Für die Korrekturmaßnahmen steht eine umfassende und qualitativ hochwertige Ausrüstung zur Verfügung. Ein grobes Entfernen von scharfen Kanten, Haken und Stufen bzw. das Kürzen der Schneidezähne wird meistens mit Maschinen durchgeführt. Durch die Verwendung einer modernen Raspel mit starkem Abrieb, die Wasserkühlung der Geräte und die Arbeit in kurzen Intervallen wird einer Überhitzung der Zähne vorgebeugt. Die Feinarbeit und das Erreichen von bestimmten Bereichen im Pferdemaul werden mit unterschiedlichen Handraspeln von guter Qualität durchgeführt. Wichtig ist die Einbeziehung der Schneidezähne in die Behandlung. Zu lange oder fehlgestellte Schneidezähne können die Funktion des gesamten Gebisses negativ beeinträchtigen. Eine umfassende Kontrolle des Zahnstatus einschließlich der nötigen Korrekturmaßnahmen ist nicht in 15 Minuten möglich. Bitte stellen sie sich auf ca. 45 Minuten bis zu einer Stunde ein. Weiterhin bieten wir ihnen das Ziehen (Extraktion) von Zähnen (z. B. Wolfszähnen) an. Wolfszähne sind Überbleibsel der Evolution, die bei 20 - 30 % der Pferde auftauchen. Diese kleinen, spitzen Zähne liegen meist im Oberkiefer vor dem ersten eigentlichen Backenzahn. Häufig verursachen sie Schmerzen beim Auftrensen und beim Reiten und können so Ursache von Kopfschlagen und Rittigkeitsproblemen sein. Wolfszähne haben meist eine kurze Wurzel und können so problemlos am stehenden, sedierten Pferd unter Lokalanästhesie entfernt werden. Die entstandene Zahnfleischwunde verheilt innerhalb weniger Tage. In Einzelfällen kann es wegen der Erkrankung eines Zahnes oder eines Zahnfaches nötig sein den Zahn zu ziehen. Außer den Wolfszähnen haben Pferdezähne und vor allem Backenzähne sehr lange und festsitzende Zahnwurzeln, was die Zahnextraktion erschwert. Häufig werden deshalb Backenzähne durch den Kieferknochen hindurch von außen ausgestempelt. Komplikationen wie Narkosezwischenfälle, Wundheilungsstörungen, Frakturen, Schädigung benachbarter Zähne, Gefäß- und Nervenschädigungen sind hier möglich. Wir bieten aufgrund langjähriger Erfahrung die schonendere Zahnextraktion von der Maulhöhle aus an. Die erwähnten Komplikationen treten hierbei seltener oder gar nicht auf. Allerdings ist der Zeitaufwand nicht genau vorhersehbar. Weiterhin gehört zu unserem Leistungsangebot die Einzelzahnbehandlung wie z. B. Füllungen, Überkronungen und Wurzelbehandlungen. Diese werden zur Behandlung von Infundibularkaries bzw. Zahnkronenfrakturen eingesetzt. Kiefer- und Zahnfehlstellungen bei Fohlen (z.B. Überbiss, Unterbiss) können von uns mittels Cerklagen korrigiert werden. Chiropraktik Chiropraktik ist eine manuelle Behandlungsmethode, die bei vielen Gesundheitsproblemen und Rittigkeitsproblemen des Pferdes eingesetzt werden kann. Gelenke können in ihrer normalen Beweglichkeit eingeschränkt sein. Diese Blockaden führen zu Bewegungsstörungen und haben Einfluß auf das Nervensystem und somit auf den gesamten Organismus. Demzufolge kann es zu Leistungsminderung, Muskelverspannungen und Schmerzen bis hin zu inneren Krankheiten kommen. Die Wirbelsäule spielt in der Chiropraktik eine besonders wichtige Rolle, da zwischen den einzelnen Wirbelkörpern Nerven aus dem Rückenmark treten und Muskeln sowie Organe versorgen. Bei einer chiropraktischen Behandlung untersuchen wir jedes einzelne Gelenk auf seine Beweglichkeit hin und lösen Blockaden durch einen sehr schnellen kurzen Ruck, der mit den Händen direkt am entsprechenden Wirbel bzw. am Gelenk ausgeführt wird. Durch diese gezielte manuelle Behandlung wird das betroffene Gelenk leicht über seine normale Beweglichkeit hinaus bewegt, ohne daß hierbei anatomische Grenzen überschritten werden. Bei den meisten Pferden zeigt sich nach ein bis vier Behandlungen eine deutliche Besserung. Während chronische Beschwerden mehrere Behandlungen erfordern, kann bei akuten Problemen eine Behandlung ausreichen. Die Chiropraktik kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Problemen des Haltungs- und Bewegungsapparates eingesetzt werden. Bei chronischen Gliedmaßenerkrankungen wie z. B. Spat, Hufrollenentzündungen oder Sehnenproblemen kann eine begleitende Behandlung die Heilung unterstützen und sekundär auftretende Rückenprobleme verhindern. Bei Sportpferden dient die chiropraktische Behandlung der Erhaltung der Leistungsfähigkeit. Sie stellt die Gelenkbeweglichkeit oder die gestörte Wirbelsäulenstatik wieder her und ermöglicht so dem Pferd sein volles Leistungspotential zu nutzen. Die Chiropraktik kann weiterhin als prophylaktische Maßnahme zur Erhaltung der Gesundheit und zur Steigerung der Lebensqualität sowohl bei alten als auch bei jüngeren Pferden eingesetzt werden. Chiropraktik ersetzt nicht die traditionelle Veterinärmedizin, bietet jedoch insbesondere bei der Behandlung von Funktionsstörungen der Wirbelsäule sowie bei vielen akuten und chronischen Schmerzzuständen mechanischen Ursprungs eine sinnvolle Ergänzung. Sie behandelt nicht die Symptome, sondern die Ursache von Problemen des Bewegungs- und Haltungsapparates. Weitere Informationen finden sie auf der Homepage der International Veterinary Chiropractic Association unter www.ivca.de. Innere Medizin Im Bereich der inneren Medizin bieten wir ihnen folgende Leistungen an: " Untersuchung der Atemwege mittels Bronchoskopie und Sekretprobenentnahme (BAL) " arterielle Blutgasanalyse zur Diagnose von Störungen des Gasaustauschs (O2 + CO2) " allergologische Diagnostik und nachfolgende Hyposensibilisierung " konservative Kolikbehandlung " Untersuchung des Herz-Kreislaufsystems " Labordiagnostik in Kooperation mit einem Fremdlabor " Fütterungsberatung An-/Verkaufsuntersuchung Die An- und Verkaufsuntersuchung wird nach dem offiziellen Protokoll der Gesellschaft für Pferdemedizin e.V. durchgeführt und protokolliert. Die Standardkaufuntersuchung umfaßt die Aufnahme des Vorberichtes und des Signalements des Pferdes, die klinische Untersuchung des Nervensystems, der Augen, der Zähne, der äußeren Geschlechtsorgane und des Kotes. Das Herz-Kreislaufsystem, der Atmungsapparat sowie der Bewegungsapparat werden in der Ruhe und unter Belastung untersucht. Empfohlen wird die Anfertigung von 10 Standard-Röntgenaufnahmen zur Beurteilung der Zehen- und Sprunggelenke. Auf Wunsch kann eine Blutprobe entnommen werden, die ein halbes Jahr für eventuelle Untersuchungen auf Medikamentenbehandlung gelagert wird. Die Untersuchung kann in Absprache mit Ihnen durch weitere Untersuchungen, wie z.B. weitere Röntgenaufnahmen, Endoskopie der oberen Atemwege ergänzt werden. Im Anschluß an die Untersuchung werden die erhobenen Befunde mit Ihnen besprochen. Röntgenaufnahmen können aufgrund der digitalen Bildentwicklung gleich vor Ort beurteilt werden, so daß es zu keiner Verzögerung durch noch fehlende Röntgenbefunde kommt. Das Original des Untersuchungsprotokolls verbleibt beim Kunden. Planen sie bitte für die Untersuchung incl. der Besprechung der Befunde ca. zwei Stunden ein. Fortpflanzungsmedizin Folgende Leistungen bieten wir Ihnen und ihrem Pferd: " gynäkologische Untersuchung und Behandlung von Stuten " künstliche Besamung "Trächtigkeitsuntersuchung "Geburtshilfe "Behandlung von Fohlenerkrankungen Vorträge Auf Wunsch biete wir Fachvorträge zu folgenden Themen an: "Erste Hilfe beim Pferd "Impfungen und Entwurmungsmanagement "Zahngesundheit "Chiropraktik